Monday 25 April 2016

ANZAC day 2016




Picture taken at Maritime Museum, Southbank, Brisbane

ANZAC day 2016: Lest we forget! Today, we remember the fine women and men who have lost their lives serving Australia. May they rest in peace. We also remember all the suffering that war has brought over our own countries and people abroad.

If I could and if it made sense I would apologize and I would bring them back and live happy lives. I would help them erase some memories and remember at the same time. Survivors, mentally and physically ill people and the people that care about them need societal support. We may not forget them and we should not forget that they are among us with all their issues and unheard messages.

It is so delicate to formulate a wish for peace and an abstinence from war on that day. A few Australians and New Zealanders, I am sure, wish for their countries and politicians to mind our own business and being fair and honest players in a global society, e.g. respecting human rights and international treaties.

In his memoirs, Winston Churchill bashed appeasement policies beyond recovery, once and for all. In my opinion, he was right, that we must not let down our guards. However, does that mean, that we are obliged to defend, even aggressively promote our own world views and values at any cost? Adam Smith - the first modern economist (1723-1790) - comes to mind with his 'Wealth of Nations' opus . What is the cost of war?

Interestingly enough, we might all agree that cost relating to war can not be limited to financial expenditures. What about widows/widowers, orphans and other victims of war, their emotional and physical tribute they are paying?

Of course, this is the day to commemorate the benefits of the Australian and New Zealand Army Corps. Is it provocative on ANZAC day to think of the costs? Is it even allowed to extend thoughts beyond the battle front? Should our enemies have a say or be included in our thoughts?

If so, what would we hear from them? Where are the enemies in those days? Are they really where nation leaders make us believe? Driving on Australian's roads, walking on the streets and even being at home, we can witness people who don't care about rules, respect and decency. Even laws are ignored as if they didn't exist or were simply abused pamphlets created by political leaders to suit their private agendas.

Also, we are not allowed or supposed to listen to the arguments of people we are told are wrong. Voicing differing opinions has become the crime, using arguments useless. Every day, I see and feel bound by more rules, on how we have to communicate. Don't be controversial, be politically correct, don't offend, don't become aggressive! If banks or big companies, politicians, religious and scientific groups would not lie, cheat, abuse and ignore their customers and constituency, destroy our living arrangements, could we appease beyond being restricted to talking about the weather? Could we save ourselves to take out the big cannons (the picture was shot with an Olympus by the way)?

Has war come to Australia and New Zealand already? Do we need to fight our wars back home, in our front and back yards, even in ourselves? Can we be more tolerant of opposing views based on fair communication and actions? Can we try to understand our opponents' views and arguments at the same time as paying tribute to war veterans and actively serving army corps members protecting Australia and New Zealand? What do we stand for on ANZAC day?

If we can learn from wars, the many victims and huge costs for society might teach us to keep out of power games, but also to speak up about abuse and a lack of respect for reason, common sense and decency. The few mates, who see the ultimate goal in fighting and aggression need to be heard. They might need help and compassion.

Of course, these are my values that I would like to have defended and I am aware that this might insult as much as it is not intended to. I promise I will listen to any story and insight that I might not have, reflect on them and be a responsible Australian on ANZAC day and any other day. Enjoy the day!

Patrik, Brisbane 25/4/2016


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German translation - Deutsche Uebersetzung


Foto: aufgenommen im Maritime Museum, Southbank, Brisbane


ANZAC Tag 2016: Ausser wir vergessen!

Heute erinnern wir uns an die noblen Frauen und Männer, die ihr Leben für Australien verloren haben. Mögen sie in Frieden ruhen. Wir erinnern uns auch an all das Leid, das der Krieg in unser eigenes Land und Leben im Ausland gebracht hat.

Wenn ich könnte, und wenn es Sinn machte, würde ich mich entschuldigen. Ich würde sie zurück bringen und sie ein glückliches Leben leben lassen. Ich würde ihnen helfen, einige Erinnerungen auszulöschen sowie ihnen gleichzeitig zu erlauben, sich und uns zu erinnern. Ueberlebende, geistig und körperlich kranke Menschen und die Menschen, die sich um sie kümmern, brauchen gesellschaftliche Unterstützung. Wir dürfen sie nicht vergessen und wir sollten nicht vergessen, dass sie unter uns sind, mit all ihren Anliegen und ungehörten Botschaften.

Es ist eine ziemlich delikate Angelegenheit, an diesem Tag einen Wunsch nach Frieden und Fernhalten von Krieg zu formulieren. Einige Australier und Neuseeländer, da bin ich mir sicher, wuenschten sich, dass ihr Land und ihre Politiker sich um unsere eigenen Angelegenheiten kümmern wuerde sowie faire und ehrliche Spieler in einer globalen Gesellschaft waeren, z.B. durch die Achtung von Menschenrechten und internationalen Verträgen.

In seinen Memoiren hat Winston Churchill jegliche Appeasement-Politik unwiederbringlich zerstueckelt, ein für allemal. Meiner Meinung nach lag er richtig in der Forderung, dass wir unsere Achtsamkeit nicht vernachlaessigen sollten. Bedeutet das allerdings, dass wir verpflichtet sind, unsere eigene Weltanschauungen und Werte um jeden Preis zu verteidigen, ja sogar aggressiv in die Welt hinauszutragen? Adam Smith - der erste moderne Ökonom (1723-1790) - kommt mit seinem Werk "Wealth of Nations" in den Sinn. Was sind die Kosten des Krieges?

Interessanterweise sind wir uns wahrscheinlich alle einig, dass die Kosten im Zusammenhang mit Krieg nicht nur auf finanzielle Ausgaben eingegrenzt werden koennen. Was ist mit Witwen oder Witwern, Waisen und anderen Opfern des Krieges, ihrem emotionalen und körperlichen Tribut, den sie zahlen?

Natürlich: dies ist der Tag, um der Vorteile der australischen und neuseeländischen Armeekorps zu gedenken. Ist es provokativ am ANZAC Tag an die Kosten zu denken? Ist es ueberhaupt zulaessig, die Gedanken über die Kampffront hinweg zu heben? Sollten unsere Feinde ein Mitspracherecht haben oder in unsere Gedanken aufgenommen werden?

Wenn ja, was würden wir von ihnen hören? Wo sind die Feinde heutzutage? Sind sie wirklich da, wo Landesfuehrer uns glauben machen? Beim Fahren auf australischen Straßen, beim Spazieren auf Fußwegen und sogar von unserem Wohnzimmer aus, werden wir Zeugen von Menschen, die sich nicht um Regeln, Respekt und Anstand kuemmern. Sogar Gesetze werden ignoriert, als ob sie nicht existierten oder als waeren sie einfach missbrauchte Broschüren, von den politischen Führern geschaffen, um ihren privaten Agenden gerecht zu werden.

Uns ist es nicht erlaubt bzw. es ziemt sich nicht, den Argumenten von Leuten zuzuhoeren, von denen uns gesagt wird, sie seien im Irrtum. Abweichende Meinungen zu vertreten ist zum Verbrechen avanciert, mit Argumenten zu diskutieren nutzlos. Jeden Tag sehe und fuehle ich mich mehr durch Regeln gebunden, wie wir kommunizieren sollen. Argumentiere nicht kontrovers, sei politisch korrekt, beleidige nicht, werde nicht aggressiv! Wenn Banken oder großen Unternehmen, Politiker, religiöse und wissenschaftliche Gruppen nicht lügen und betrügen wuerden, sie ihre Kunden und Wähler nicht ignorieren und missbrauchen wuerden, unsere Lebensumstände zerstören, könnten wir dann jenseits von Geschwafel uebers Wetter befriedet werden? Könnten wir es uns sparen, die großen Kanonen herauszufahren (das Bild wurde mit einer Olympus geschossen)?

Hat sich der Krieg bereits nach Australien und Neuseeland selbst verlagert? Müssen wir unsere Kriege wieder zu Hause kämpfen, in unseren Vorgaerten und Hinterhöfen, ja sogar in uns selbst? Können wir auf Basis von fairer Kommunikation und fairen Handlungen toleranter sein gegenueber gegensätzlichen Ansichten? Können wir versuchen, die Ansichten und Argumente unserer Gegner im gleichen Atemzug zu verstehen, wie den Kriegsveteranen und aktiv dienenden Mitgliedern des Armeekorps, die Australien und NEuseeland schuetzen, Tribut zu zollen? Wofür stehen wir am ANZAC Tag?

Wenn wir von Kriegen lernen koennen, dann duerften die vielen Opfer und enormen Kosten für die Gesellschaft uns vielleicht lehren, uns aus Machtspielen heraus zu halten, aber ebenso, uns Gehoer zu verschaffen in Hinblick auf Missbrauch und einen Mangel an Respekt für Vernunft, gesunden Menschenverstand und Anstand. Die wenigen Kollegen, die das ultimative Ziel in Kampf und Aggression sehen, müssen gehört werden. Sie duerften Hilfe und Mitgefühl brauchen.

Natürlich sind dies meine Werte, die ich gerne verteidigt sehen wuerde. Ich bin mir bewusst, dass dies in dem Masse beleidigen koennte, wie wenig dies beabsichtigt ist. Ich verspreche, dass ich mir jede Geschichte und jede mir abhanden gehende Einsicht anhören werde. Ich werde sie mir ueberlegen und ein verantwortlicher Australier sein am ANZAC Tag sowie an jedem anderen Tag. Genießen Sie diesen Tag!

Patrik, Brisbane 25/4/2016

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